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Prüfen will gelernt sein!

Seminare für Prüferinnen und Prüfer in der Aus- und Weiterbildung - Jetzt auch ONLINE

Prüferinnen und Prüfer

in der beruflichen Aus- und Weiterbildung nehmen eine hohe gesellschaftliche Verantwortung wahr und tragen mit ihrem meist ehrenamtlichen Engagement erheblich zur Qualitätssicherung im zunehmend globaleren Wettbewerb bei.

Um Mitglied in einem Prüfungsausschuss zu werden, bedarf es neben der fundierten beruflichen Kompetenz und den vorgegebenen persönlichen Voraussetzungen keiner speziellen Ausbildung.

Die Vorbereitung auf diese verantwortungsvolle Tätigkeit beschränkt sich - von wenigen Berufszweigen abgesehen - bestenfalls auf ein einführendes Seminar, bei dem neben allgemeinen Verhaltensregeln verfahrenstechnische und rechtliche Aspekte im Vordergrund stehen. Die Aufgaben der Prüferinnen und Prüfer sind jedoch enorm vielschichtig; so benötigen sie u.a.

  • psychologisches Geschick, um mit unterschiedlichsten Kandidaten zurecht zu kommen;
  • kommunikative Fähigkeiten, um den Kontakt zum Prüfling herzustellen;
  • fachliche Kompetenz, die stets auf der Höhe der Technik ist;
  • Kompetenzen zur Erstellen von Prüfungsaufgaben;

Nur eine gezielte Vorbereitung neu berufener Prüferinnen und Prüfer sowie die kontinuierliche Fortbildung etablierter Ausschussmitglieder sichert langfristig eine hohe Qualität der Prüfungen und würdigt gleichermaßen die große Bedeutung der Prüfung für die Prüfungskandidaten.

Seminarangebote

1. Die Bewertung von Prüfungsleistungen

Für den Prüfungskandidaten, ganz gleich ob in der Abschluss- oder der Fortbildungsprüfung, hängt vom Ergebnis der Prüfung meist die weitere berufliche Zukunft ab.
Ob in einer schriftlichen, einer mündlichen oder einer praktischen Prüfung, die Bewertung einer Prüfungsleistung ist stets von subjektiven Faktoren geprägt. Sympathie oder Antipathie der beteiligten Personen zueinander, Vorlieben des Prüfers, die Aufgabenstellung, die Beeinflussung durch festgefahrene Erwartungen oder ganz einfach die Tagesform prägen das Zustandekommen einer Beurteilung. Bewertungen folgen so niemals rein objektiven Maßstäben, aber es ist möglich, subjektive Faktoren zu erkennen und weitestgehend zu unterdrücken.

In diesem Seminar werden unter Berücksichtigung der spezifischen Berufsgruppen Möglichkeiten aufgezeigt und erarbeitet, die den Prüfungsausschüssen helfen sollen, eine gerechte und eindeutige Bewertung vorzunehmen, die nicht zuletzt auch der rechtlichen Überprüfung standhält.

Seminarschwerpunkte:

  • Die Funktion der Bewertung
  • Die Festlegung von Bewertungskriterien
  • Beurteilungsfehler
  • Bewertungssysteme im Vergleich
  • Übungen

Dauer der Veranstaltung: 1 Tag

Teilnehmerzahl: 15 – 20

2. Durchführung, Gestaltung und Bewertung mündlicher Prüfungen

In keinem Prüfungsteil hat der subjektive Aspekt einen stärkeren Anteil, sind die Verhaltensweisen des Prüflings weniger messbar. Beim direkten Kontakt zwischen Prüfer und Prüfling ist eine hoher Anteil emotionaler Komponenten im Spiel. Dies birgt Gefahren, aber auch Chancen.

Ziel des Seminars ist es, eigene, teilweise durch jahrelange Routine festgefahrene Verhaltensweisen zu reflektieren und gemeinsam mit den Prüferkollegen zu diskutieren.
Im Weiteren sollen neue Formen einer komplexen Aufgabenstellung erprobt und die entsprechenden Bewertungskriterien vorgestellt und diskutiert werden, die über das Abfragen von isoliertem Einzelwissen hinausgehen.

In Rollenspielen werden mündliche Prüfungen simuliert, um so Rückmeldungen über die Wirkung des eigenen Verhaltens zu erhalten.

Seminarschwerpunkte:

  • Rahmenbedingungen der Prüfung
    (Wartebereich/Prüfungsraum/Sitzordnung)
  • Die Eröffnung der Prüfung und der Umgang mit der Prüfungsangst
  • Grundregeln der Körpersprache und Mimik und ihr Einfluss auf den Prüfungsverlauf
  • Von der Prüfungsfrage zum Prüfungsgespräch
  • Die Bewertung mündlicher Prüfungsleistungen
  • Praktische Übungen zur mündlichen Prüfung
    (Rollenspiele)

Dauer der Veranstaltung: 1-2 Tage

Teilnehmerzahl: 15 – 20

3. Handlungsorientiert prüfen – Die Umsetzung der neuen Prüfungsanforderungen

Zahlreiche Ausbildungsberufe sind in den vergangene Jahren zugunsten einer stark handlungsorientierten Struktur neu geordnet worden. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz, die neben den fachspezifischen Lerninhalten auch verstärkt fachübergreifende Qualifikationen beinhaltet.
Daraus ergeben sich zwangsläufig auch Konsequenzen für die jeweiligen Prüfungen, in denen der Prüfling nachweisen muss, dass er zu einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit befähigt ist, die insbesondere selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt. Folglich müssen praxisrelevante, komplexe berufliche Zusammenhänge Gegenstand der Prüfung werden.

Bei teilweise erheblich verlängerten praktischen Prüfungsteilen kommt dem anschließenden bzw. auch integriertem Fachgespräch als kontrollierendem Teil eine zentrale Bedeutung zu. Prüflinge und Prüfer stehen hier vor einer neuen Herausforderungen. Die Prüflinge müssen im Rahmen der Ausbildung darauf vorbereitet werden und Prüfer müssen sich mit der Gestaltung und Bewertung auseinandersetzen.

Seminarschwerpunkte:

  • Begriffe Handlung und Handlungskompetenz
  • Aufgabentypen in der handlungsorientierten schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfung
  • Die Gestaltung und Bewertung des Fachgesprächs
  • Die Bewertung von Prüfungsleistungen
  • Organisation und Gestaltung der Prüfung

Dauer der Veranstaltung: 1-2 Tage

Teilnehmerzahl: 15 – 20

4. Merkmale, Durchführung und Bewertung des Fachgesprächs

Zentraler Prüfungsteil im Rahmen der Abschlussprüfung neugeordneter Berufe sowie der neuen Meisterprüfungsverordnungen ist das Fachgespräch. Es unterscheidet sich in Bedeutung und Struktur fundamental von der klassischen mündlichen Prüfung.

Im handlungsorientierten Sinne erfüllt es – neben dem Nachweis fachspezifischer Kompetenz und der Fähigkeit zur Darstellung technischer Sachverhalte – den Bereich des „Kontrollierens“, in dem sich der Prüfling kritisch und reflektorisch mit seiner praktischen Prüfungsleistung auseinander setzen muss. Der Prüfer ist nicht mehr der Fragende, sondern Gesprächspartner. Bewertet wird nicht mehr vorrangig das Fachwissen, sondern die fachliche und kommunikative Kompetenz zur kritischen Darstellung eines komplexen Sachverhalts.

Die Erfahrungen zeigen, dass die Durchführung eines Fachgesprächs im Sinne der Handlungsorientierung für die Prüfer – so wie auch für viele Prüflinge – eine ungewohnte Aufgabe ist.

In diesem Seminar werden die Strukturen und die Merkmale von berufsspezifischen Prüfungsgesprächen aufgezeigt und am praktischen Beispiel eingeübt. Darüber hinaus werden Bewertungskriterien diskutiert und die Struktur eines Bewertungsschemas erarbeitet.

Seminarschwerpunkte:

  • Merkmale und Struktur des Fachgesprächs
  • Vorbereitung des Gesprächs
  • Bewertungskriterien im Fachgespräch
  • Übungen

Dauer der Veranstaltung: 1 Tag

Teilnehmerzahl: max 25

5. Verstehen und verstanden werden - Verbesserung der Kommunikation in der Prüfung

Prüfungssituationen sind geprägt von der persönlichen Beziehung. Der Prüfling wird von emotionalen Faktoren wie Angst und Unsicherheit oder sogar einem Ohnmachtsgefühl beeinflusst. Der Prüfer verspürt den Druck der Verantwortung, Sympathie und Abneigung oder Müdigkeit und Frustration nach dem x-ten Prüfling. Das hat Einfluss auf die Sache, um die es eigentlich geht oder überlagert sie sogar.

In diesem Seminar soll die Wechselwirkung verbaler und nonverbaler Kommunikation speziell in Prüfungssituationen aufgezeigt und Möglichkeiten der Verhaltenssteuerung erarbeitet werden. Dabei bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre eigenen teils festgefahrenen Verhaltensweisen zu reflektieren und gemeinsam mit den Prüferkollegen zu diskutieren und neue Verhaltenswege kennen zu lernen und einzuüben.

Seminarschwerpunkte:

  • Grundlagen der Kommunikation
  • Spannungen abbauen, Konfliktsituationen regeln
  • Von der Prüfungsfrage zum Prüfungsgespräch – Rhetorik in der Prüfung
  • Fragetechniken in Prüfungssituationen
  • Die Transaktionsanalyse – die verschiedenen Rollen in der Prüfung

Dauer der Veranstaltung: 1 Tag

Teilnehmerzahl: 15 – 20

6. Rechtliche Grundlagen des Prüfens

Verfahrensfehler im Laufe einer Prüfung können zu Widersprüchen und gegebenenfalls zur Neubewertung oder sogar zur Wiederholung der Prüfung führen. Dies ist für alle Beteiligten unangenehm und zudem mit nicht unerheblichen Kosten verbunden.
In diesem Seminar sollen anhand praktischer Beispiele aus dem Prüfungsalltag und der aktuellen Rechtsprechnung wesentliche rechtliche Grundlagen des mittelbaren und unmittelbaren Prüfungsvefahrens dargestellt und diskutiert werden, um so den Prüfungsausschüssen die notwendige Sicherheit bei der Durchführung der Prüfung zu geben.

Seminarschwerpunkte:

  • Gesetzliche Grundlagen und die prüfungsrelevanten Änderungen des neuen BBiG
  • Rechtsstellung des Prüfungsausschusses/der Prüferdelegation und Aufgaben
  • Das Zulassungsverfahren
  • Durchführung der Prüfung
  • Von der Aufgabe zur Note
  • Protokollierung und Bewertung
  • Täuschungshandlungen
  • Die Wiederholungsprüfung
  • Allgemeine Verfahrensfehler

Dauer der Veranstaltung: 1 Tag
Zielgruppen: Mitglieder von Gesellen-/Abschlussprüfungsausschüssen oder Meisterprüfungsausschüssen
Teilnehmerzahl: 15 – 20